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Historie

Wie alles begann...

Alles beginnt mit der Sehnsucht.
Nelly Sachs (1891-1970)


Historischer Chor

Welche Sehnsucht mag die sieben Männer, die 1858 den heutigen St. Remigius Chor gründeten wohl bewegt haben?

Um die Motive zu erahnen, ist es wohl unerlässlich, den „Geist“ der damaligen Zeit in Kombination mit dem Wesen des Rheinländers zu verstehen.

Es ist allgemein bekannt, dass der Rheinländer über einen ausgeprägten Frohsinn verfügt und der „kabarettistische Ethnograph“ Konrad Beikircher, der sich in besonderer Weise dieser „exotisch-mediterranen Spezies“ angenommen hat, beschreibt den Rheinländer als den "einzigsten mediterranen Menschen deutscher Zunge", von dessen „wundervoll-leichtfüßigem Lebensgefühl“ sich alle anderen Deutschen „eine Riesenscheibe ‚von‘ abschneiden können“.
Beikircher erkennt, dass „es höchste Zeit war, dass da mal einer kommt, um den Rheinländer gebührend ins Rampenlicht zu stellen“, und „weil im Rheinland alles ganz anders und so schön ist“, ist er zur überzeugung gelangt, dass hier „ das Paradies“ sein muss.

Vorausgesetzt dass sich der Charakter der Rheinländer seit 1858 nicht ganz grundlegend und im Wesentlichen geändert hat, stelle man sich nun vor, dass das Rheinland zu jener Zeit seit 43 Jahren unter preußischer Führung stand. Wie fremd mögen den Preußen die rheinischen Bräuche und den Rheinländern die preußische Gesinnung gewesen sein. Rheinische Frömmigkeit und preußisches Beamtentum – das war wie Feuer und Wasser. Auch mit der „rheinisch“ - katholischen Kirche konnten sich die Preußen nicht anfreunden. Der damaligen Kölner Erzbischof wurde verhaftet, viele weitere Bischöfe abgesetzt, Priesterseminare geschlossen und die Geistlichen außer Landes verwiesen.
In einer solchen Zeit mag das Singen und vor allem auch das gesangliche Mitwirken im Gottesdienst eine tiefe Sehnsucht nach „innerer Heimat“ gestillt haben. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit, der gemeinsamen Freude an der Musik und die Geborgenheit im Glauben an Gott waren 1858 der Same für eine Tradition, die bis dato 150 Jahre währen sollte. Das hätten sich die Herren Robertz, Flemm, Spohr, Over, Schallenberg und Metz damals wohl nicht träumen lassen.

Unter dem ersten Chorleiter, Heinrich Koch, übten sie eine so große Anziehungskraft aus, dass der 1870 gegründete Männergesangsverein CONCORDIA sich 1874 mit ihnen zum Kirchenchor CäCILIA zusammenschloss. Die Leitung übernahm nach dem frühen Tode seines Vaters der damals erst 18jährige Heinrich Koch jr.

Und was mit der Sehnsucht begann, ist mit Dauer gesegnet.

... und wie es weiterging Seite 2